Aquarium - Unterwasserwelt

Bibliothek

Die Bibliothek umfasst deutsche Zusammenfassungen von ausgewählten Publikationen sowie Artikel von Fischwissen, Buchtipps und Broschüren. Diese liefern neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Grundlagen zur artgerechten Fischhaltung und zum Fischwohl, insbesondere zu den kognitiven Fähigkeiten von Fischen.

Die Artikel sind nach Erscheinungsjahr (aktuellste zuoberst) aufgelistet.

Er baut Tunnelnester, mag die Farbe Rot und ist äusserst anpassungsfähig. In der Schweiz hat diese eher kleine Fischart ihr Vorkommen mit menschlicher Hilfe stark ausgeweitet. 
Falsche Putzerfische sind ausgebuffte Kerlchen. Sie haben Strategien entwickelt, wie sie wehrhafte Riffbarsche austricksen und deren Laich räubern können (Sato 2024).
Eine aktuelle Studie hat nachgewiesen, dass die weltweiten Fischbestände über Jahre hinweg wegen falscher Zahlen stark überfischt wurden. Meeresbiologen raten, einfachere Modelle zur Bestandsschätzung zu verwenden und auf eine ökosystemorientierte Fischerei zu setzen.
Die Fütterung ist eine gute Möglichkeit, Fische zu beschäftigen. In einem Wahlversuch wählten Guppys zwar mehrheitlich das Futter, das sie ohne Aufwand erreichen konnten. Dennoch waren sie bereit, für eine weitere Mahlzeit einen Futterspender zu manipulieren (Varracchio et al. 2024). 
Lauert überall der Feind, ist es gut, ein sicheres Versteck zu haben. Der Dreistachlige Stichling steht bei vielen Arten auf dem Speisezettel und braucht deshalb zum Überleben solche Fluchtorte. Doch Versteck ist nicht gleich Versteck (Jones 2024).  
Über 100 Fischarten leben in der Schweiz. Das weitverzweigte Netz aus tausenden von Bächen, Flüssen und Seen hat die Entstehung dieser Vielfalt begünstigt. Doch der kritische Zustand der hiesigen Gewässer setzt vielen Fischen zu. 
Das Phänomen des Farbwechsels kommt bei Tieren häufig vor und kann unterschiedliche Funktionen haben, zum Beispiel zur Tarnung oder zur Verwirrung der Beutetiere. Bei Speerfischen dient es dem blitzschnellen Austausch von Informationen bei der rasanten Jagd auf Fischschwärme (Burns 2024). 
Beim Schololadengurami übernimmt das Weibchen die Brutpflege, so die gängige Meinung. Doch neue Videoaufnahmen vom Verhalten und Gewebeproben zeigen, dass diese Annahme auf einer Verwechslung beruht und revidiert werden muss (Zworykin 2024).
Eine flächendeckende Erfassung der industriellen Tätigkeiten auf den Ozeanen fehlt, obwohl diese Industrien immense Umweltprobleme und enormes Fischleid mit sich bringen. Die Kombination von Satellitendaten und künstlicher Intelligenz erlaubt es nun, diese Aktivitäten besser sichtbar zu machen, insbesondere diejenigen der Fischerei, die ihr Tun oftmals verschleiert (Paolo 2024).
Aquarien sind vielfach ungenügend eingerichtet und bieten keine Abwechslung. Die Fische langweilen sich, was ihrem Wohlbefinden abträglich ist. Denn Fische sind neugierige Tiere und nehmen Gelegenheiten, Neues zum Erkunden, gerne an, wie diese Studie zeigt (Franks 2023).
Die nächtliche künstliche Beleuchtung belastet die Ökosysteme. Unter anderem wirkt sie sich negativ auf das Vehalten und die kognitiven Fähigkeiten von Tieren aus. Dieser Einfluss ist bereits bei Fischembryonen nachweisbar (Lucon-Xiccato 2023).
Die Quaggamuschel (Dreissena rostriformis bugensis) kommt in der Schweiz seit fast zehn Jahren vor und hat sich in zahlreichen Schweizer Gewässern etabliert. Sie wird sich wohl weiter stark ausbreiten, was sich auch auf die Fischbestände auswirken könnte (Kraemer 2023).
Die Mensch-Fisch-Beziehung ist kaum erforscht. Neue Studien zeigen jedoch, dass Zebrafische ihre menschlichen Betreuerinnen erkennen und Kois sich für Menschen interessieren und Streicheleinheiten mögen.
Zebrafische können Laborroutinen wie Füttern oder Fangstress mit den ausführenden Personen verknüpfen. Das könnte helfen, den stressigen Laboralltag für die Fische zu optimieren (Miller et al. 2023).
Der Europäische Wels (Silurus glanis) ist der grösste Süsswasserfisch Europas. Die Giganten mit der urchigen Gestalt sind gewiefte Jäger. Nicht nur andere grosse Fische, sondern auch Tauben müssen sich vor ihnen in Acht nehmen.
Viele Fische leben in Gruppen. Mitunter schliessen sich verschiedenene Arten zu gemischtartlichen Gruppen zusammen, weil sie den Fischen mehr Vorteile bieten können, als wenn sie unter sich bleiben. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen, hat man bei Zebrafischen untersucht (Mukherjee & Bhat 2023).
Wer hätte gedacht, dass Fische lernfähig und erfinderisch sind und sich im Spiegel erkennen. Das Wissen über intelligentes Verhalten von Fischen soll dazu dienen, die Sicht auf diese unterschätzten Wesen zu verändern.
In den letzten 50 Jahren haben die Populationen von Haien und Rochen dramatisch abgenommen. Eine Analyse zeigt, dass die 134 in Riffen lebenden Arten besonders bedroht sind. Hauptsächlich verantwortlich für diese Entwicklung ist die Überfischung. Der Schutz dieser Arten muss sofort umgesetzt und intensiviert werden (Sherman et al. 2023).
Wie Schimpansen oder Raben erkennen sich Putzerlippfische im Spiegel. Und sie können noch mehr: Sie haben auch die Fähigkeit, sich selbst und ihre Artgenossen auf Fotos zu erkennen. Dafür müssen sie ein persönliches, inneres Bild von sich selbst haben. Möglicherweise sind sie sich also bewusst, wer sie sind (Kohda et al. 2023).
Distanzen einschätzen zu können, ist überlebenswichtig. Wie das Fische machen, ist noch wenig untersucht. In einer Verhaltensstudie mit Goldfischen ging man dieser Frage nach (Sibeaux 2022). 
Massagen sind wohltuend und nachweislich gut für die Gesundheit. In der Aquakultur sind Nilbuntbarsche (Oreochromis niloticus) häufig aggressiv untereinander. Gitterstäbe mit weichen Borsten könnten helfen, das aggressive Verhalten zu reduzieren und das Sozialgefüge zu stabilisieren (Gauy et al. 2022).
Zum ersten Mal konnten Forscher:innen eine der unglaublichsten Wanderungen im Tierreich direkt verfolgen. Sie rüsteten erwachsene Aale mit Satelliten-Sendern aus und konnten damit das Rätsel um die letzte Etappe der langen Reise der Aale in ihr Laichgebiet lösen. Diese wichtigen Erkenntnisse helfen, diese bedrohte Art zu schützen (Wright et al. 2022).
Diese Fischart mit den ulkigen Augen, der Vieraugenfisch (Anableps anableps), hat einige biologische Besonderheiten zu bieten. Sie sieht vierfach, hält sich zuweilen an Land auf und gebärt lebende Jungtiere.
Eine Studie zum Selbstbewusstsein von Fischen (Kohda et al, 2019) hatte für Kritik gesorgt und eine Diskussion ausgelöst. Nun haben die Autoren eine weitere Studie durchgeführt. Sie begegnen der Kritik mit einer Reihe von Experimenten und liefern damit weitere Beweise, dass Fische sich selbst im Spiegel erkennen können (Kohda et al, 2022).
Diese Studie zeigt, dass Fische sehr flexibel im Verhalten sind und lernen, mit neuen Herausforderungen erfolgreich umzugehen (Givon et al. 2022).