Aquarium - Unterwasserwelt

Bibliothek

Die Bibliothek umfasst deutsche Zusammenfassungen von ausgewählten Publikationen sowie Artikel von Fischwissen, Buchtipps und Broschüren. Diese liefern neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Grundlagen zur artgerechten Fischhaltung und zum Fischwohl, insbesondere zu den kognitiven Fähigkeiten von Fischen.

Die Artikel sind nach Erscheinungsjahr (aktuellste zuoberst) aufgelistet.

2023
Viele Fische leben in Gruppen. Mitunter schliessen sich verschiedenene Arten zu gemischtartlichen Gruppen zusammen, weil sie den Fischen mehr Vorteile bieten können, als wenn sie unter sich bleiben. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen, hat man bei Zebrafischen untersucht (Mukherjee & Bhat 2023).
2023
Wer hätte gedacht, dass Fische lernfähig und erfinderisch sind und sich im Spiegel erkennen. Das Wissen über intelligentes Verhalten von Fischen soll dazu dienen, die Sicht auf diese unterschätzten Wesen zu verändern.
2023
In den letzten 50 Jahren haben die Populationen von Haien und Rochen dramatisch abgenommen. Eine Analyse zeigt, dass die 134 in Riffen lebenden Arten besonders bedroht sind. Hauptsächlich verantwortlich für diese Entwicklung ist die Überfischung. Der Schutz dieser Arten muss sofort umgesetzt und intensiviert werden (Sherman et al. 2023).
2023
Wie Schimpansen oder Raben erkennen sich auch Putzerlippfische im Spiegel. Und sie können noch mehr: Sie haben auch die Fähigkeit, sich selbst und ihre Artgenossen auf Fotos zu erkennen. Dafür müssen sie ein persönliches, inneres Bild von sich selbst haben. Möglicherweise sind sie sich also bewusst, wer sie sind (Kohda et al. 2023).
2022
Massagen sind wohltuend und nachweislich gut für die Gesundheit. In der Aquakultur sind Nilbuntbarsche (Oreochromis niloticus) häufig aggressiv untereinander. Gitterstäbe mit weichen Borsten könnten helfen, das aggressive Verhalten zu reduzieren und das Sozialgefüge zu stabilisieren (Gauy et al. 2022).
2022
Zum ersten Mal konnten Forscher:innen eine der unglaublichsten Wanderungen im Tierreich direkt verfolgen. Sie rüsteten erwachsene Aale mit Satelliten-Sendern aus und konnten damit das Rätsel um die letzte Etappe der langen Reise der Aale in ihr Laichgebiet lösen. Diese wichtigen Erkenntnisse helfen, diese bedrohte Art zu schützen (Wright et al. 2022).
2022
Diese Fischart mit den ulkigen Augen, der Vieraugenfisch Anableps anableps, hat einige biologische Besonderheiten zu bieten. Sie sieht vierfach, hält sich zuweilen an Land auf und gebärt lebende Jungtiere.
2022
Eine Studie zum Selbstbewusstsein von Fischen (Kohda et al, 2019) hatte für Kritik gesorgt und eine Diskussion ausgelöst. Nun haben die Autoren eine weitere Studie durchgeführt. Sie begegnen der Kritik mit einer Reihe von Experimenten und liefern damit weitere Beweise, dass Fische sich selbst im Spiegel erkennen können (Kohda et al, 2022).
2022
Diese Studie zeigt, dass Fische sehr flexibel im Verhalten sind und lernen, mit neuen Herausforderungen erfolgreich umzugehen (Givon et al. 2022).
2022
Über unsere geschuppten Freunde, die Fische, gibt es immer wieder Neues zu entdecken: Sie erkennen menschliche Gesichter, nutzen Werkzeuge und machen Wellness. Dennoch werden sie von uns Menschen noch immer unterschätzt, gerade auch in der Aquarienhaltung. Daher braucht es noch viel Aufklärung von Seiten Tierschutz.  
2022
Die ursprünglich für die Forschung gezüchteten transgenen Zebrafische sind daran, sich in Brasiliens Gewässer zu etablieren. Sie werden in der Aquaristik als GloFish Danios angeboten und sind vermutlich aus einer Zucht entwischt (Magalhães et al., 2022).
2021
Zwergfadenfische setzen für den Nahrungserwerb aufs Wasserspucken. Damit können sie Beutetiere erwischen, die ausserhalb des Wassers leben und zum Beispiel auf der Ufervegetation sitzen (Jones et al, 2021).
2021
Die Zucht bei Aquarienfischen hat häufig zum Ziel, neue Farbformen hervorzubringen. Immer wieder trifft man im Handel auf Albino-Fische wie zum Beispiel beim Blauen Malawibuntbarsch (Maylandia zebra). Doch diese Farbformen leiden unter verschiedenen Nachteilen.
2021
Guppys leben in Gruppen. Für die Futtersuche ist das ein Vorteil, denn sie finden das Futter schneller, wenn sie in Gesellschaft ihrer Artgenossinnen und Artgenossen sind. Die Studie wurde im natürlichen Lebensraum der Guppys durchgeführt. Das hat Seltenheitswert (Snijders et al 2021).
2021
Fische und Tintenfische meistern komplexe Aufgaben, die ihnen Selbstkontrolle abfordern. Sie verzichten auf eine sofortige Belohnung, wenn ihnen zu einem späteren Zeitpunkt eine attraktiverer Happen winkt. (Allen et al 2021; Schnell et al 2021)
2021
Diese Broschüre hat die Fachstelle Fischwissen im Auftrag des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV erstellt.
2021
Männliche Kampffische (Betta splendens) leben meist in Einzelhaltung. Dies wird allgemein empfohlen, weil die Männchen gegeneinander aggressiv sind. Werden sie jedoch bereits als Jungfische in Gruppen und in mit Pflanzen, Steinen und Verstecken eingerichteten Aquarien gehalten, entwickeln sie ein weniger ausgeprägtes Aggressionsverhalten. Was wiederum eine Gruppenhaltung möglich macht (Iawata et al. 2021).
2021
Eine direkte Begegnung mit Tieren kann einen bleibenden Eindruck bei uns Menschen hinterlassen. Wir sehen das Tier dann möglicherweise in einem anderen Licht. Daher gingen die Autorinnen dieser Studie der Frage nach, ob auch Fische in Kontakt mit Menschen treten wollen. Die untersuchten Kois wollten (Fife-Cook & Franks 2021).
2020
Der Hund bellt, der Frosch quakt, der Zebrafink zwitschert... und der Fisch? Es kommt nicht von ungefähr, dass es kein einzelnes Wort gibt, das die Stimme von Fischen beschreibt. «Stumm wie ein Fisch» lautet eine bekannte Redensart. Doch weit gefehlt. Fische sind wahre Klangkünstler.
2020
Wer Aquarienfische kaufen will, kann aus einer grossen Vielfalt an Arten und Varietäten auswählen. Letztere haben Züchter durch die gezielte Auswahl von bestimmten Merkmalen hervorgebracht: Fische mit verlängerten Flossen, veränderten Körperfarben und -formen, darunter leider auch Qualzüchtungen. Doch das Ziel der Zucht müssen vitale Tiere sein.
2020
Für einen Fisch ist überlebenswichtig zu lernen, wo sich was in seinem Lebensraum befindet. Zum Beispiel, an welchen Orten er Futter findet oder wo sich ein Feind aufhalten kann. Dabei muss er sich auch merken können, wie diese verschiedenen Orte im Raum angeordnet sind: Liegen sie nah beieinander oder weiter entfernt voneinander? (DePasquale et al 2020)
2020
Hält man Dorschbarsche mit einem überlegenen, aggressiven Artgenossen zusammen, reagieren sie mit einer eher pessimistischen Sicht auf die Dinge. Sie schätzten eine neutrale Situation als bedrohlicher ein als die Kontrollgruppe, die alleine gehalten wurden. Eine weitere Studie, die den zukunftsweisenden Ansatz der kognitiven Voreingenommenheit angewendet hat, um den emotionalen Zustand von Fischen zu untersuchen (Rogers et al. 2020).
2020
Gemeinsam kommt man manchmal weiter: Im Riff hatten sich Umweltbedingungen verschlechtert, ein Korallensterben war die Folge. Vermutlich als Reaktion auf diese missliche Lage haben Kraken und Fische Strategien der gemeinsamen Jagd entwickelt, um besser an die Beute heranzukommen (Bayley & Rose 2020).
2020
In dieser Studie wurden neue Ansätze zur Erfassung des emotionalen Zustands von Forellen getestet. Denn nicht nur der physische Zustand ist wichtig für das Wohlbefinden, sondern auch die psychische Verfassung der Tiere (Colson et al. 2020).
2019
An der internationalen Artenschutzkonferenz in Genf vom letzten August nahmen die Delegierten einen Vorstoss zum Handel mit marinen Zierfschen an. Eingereicht hatten ihn die Schweiz zusammen mit den USA und der EU. Die Akteure aus Politik, Wissenschaft, Industrie und NGOs sind nun eingeladen, konkrete Vorschläge für eine nachhaltige Nutzung der Fische zu erarbeiten