Diese Rubrik liefert spannende und überraschende Fakten zu Fischen in Kurzform. Die Beiträge veröffentlichen wir primär in den sozialen Medien. Wer mehr wissen will, kommt via die Links zu den Hintergrundinformationen.

Säugetierähnliches Brutpflegeverhalten
Diskusfische zeigen ein spezielles Brutpflegeverhalten, das an Säugetiere erinnert, die ihren Nachwuchs mit Milch versorgen: Beide Elternteile sondern aktiv einen Hautschleim ab, den die frisch geschlüpften Larven abweiden. Die Jungfische brauchen diese Nahrung zwingend für ihre Entwicklung, denn er enthählt u.a. essentielle Aminosäuren, Antikörper, Mikroorganismen und Hormone.

Der Medaka
Der Medaka wird häufig als Aquarienfisch gehalten, aber auch in der Tierversuchsforschung eingesetzt. Er hat ein friedliches Wesen und kann sich an verschiedene Wasserbedingungen anpassen. Dennoch braucht auch er eine sorgfältige Pflege. Trotz der langjährigen Verwendung des Medakas in zahlreichen biologischen Forschungsgebieten gibt es nur wenige Studien zu seinem natürlichen Verhalten und zu seiner Ökologie.

Wovon ernähren sich Diskusfische?
In den Heimgewässern der Diskusfische im Amazonasgebiet hängt das Nahrungsangebot von der Saison ab. Während der Hochwassersaison ernähren sich Diskusfische vorwiegend von Algenaufwuchs, organischen Abbauprodukten und Pflanzenteilen (Blätter, Blüten, Früchte, Samen), während der Tiefwassersaison hingegen dominieren kleine Wirbellose (z.B. Krebschen, Mückenlarven). Diskus haben einen kleinen Magen und einen langen Darm, was typisch ist für Buntbarsche, die sich von überwiegend pflanzlicher Kost ernähren.

Wie atmen Makropoden?
Der Makropode (Macropodus opercularis) gehört zu den Labyrinthfischen (Anabantoidae). Ihr Name stammt vom Labyrinthorgan, dank dem diese Fische in sauerstoffarmen Gewässern überleben können. Unter solchen Bedingungen versorgen sie sich mit atmosphärischem Sauerstoff, indem sie mit dem Maul Luft aufnehmen. Diese wird ins Labyrinthorgan gedrückt, wo der in der Luft enthaltene Sauerstoff aufgenommen und dem Organismus zugeführt wird.

Flossensauger: Nomen est omen
Die Flossensauger (Gastromyzontidae) sind in vielen Belangen spezielle Fische. Sie leben bodenorientiert und sind mit ihrem Körperbau gut an strömungsreiche Gewässer angepasst. Die vergrösserten Brust- und Bauchflossen dienen ihnen wie Saugnäpfe dazu, sich am Untergrund festzuhalten. Mund und Kiemen liegen auf der Körperunterseite. Die Augen sitzen hingegen auf der Kopfoberseite. Die Augenhöhlen ragen etwas aus dem Kopf heraus, so dass die Fische auch zur Seite schauen können.

Fische dürfen nicht ausgesetzt werden!
Immer wieder werden Fische und insbesondere Goldfische in Teiche im Freiland ausgesetzt. Goldfische stammen ursprünglich aus China und leben dort in wärmeren Gewässern. Doch sie sind sehr anpassungsfähig und überleben gut in unseren Breitengraden, sie tolerieren also auch kältere Temperaturen. Die Konsequenzen können fatal sein, denn sie fressen beispielsweise Laich und Larven von Amphibien, was in ursprünglich fischfreien Gewässern eine Gefährdung lokaler Populationen darstellen kann. Sie können auch schädlichen Einfluss auf Wasserpflanzen haben.

Prachtschmerlen sind schwierig zu halten
Die attraktiv gefärbte Prachtschmerle (Chromobotia macracanthus) muss den Vergleich mit den farbenprächtigen Korallenfischen nicht scheuen. Prachtschmerlen stammen ursprünglich aus Indonesien. Sie können mehr als 35cm gross und (im Aquarium) 30 Jahre und älter werden. Leider wir diese Art für die Aquaristik immer noch häufig wild gefangen, da ihre Zucht aufwändig ist und nur unter Hormonzusatz gelingt.

Wie Panzerwelse Futter finden.
Viele Fischarten, darunter der Marmorierte Panzerwels (Corydoras paleatus) besitzen Barteln, meist beim Maul. In der Haut dieser Barteln – wie generell in der Haut der Fische – befinden zahlreiche Nervenendigungen und Geschmacksknospen. Zudem könne die Fische die Barteln aktiv bewegen, da diese mit Muskeln versehen sind. Das macht die Barteln zu einem sehr sensiblen Körperteil, der sowohl als Tast- als auch als Geschmackssinn dient.
Brutpflege beim Purpurprachtbarsch
Der Purpurprachtbarsch (Pelvicachromis pulcher) ist eine eher kleine Buntbarschart und daher beliebt in der Aquaristik. Besonders interessant ist das sehr fürsorgliches Brutverhalten dieser Art. Beide Geschlechter beteiligen sich an der Brutpflege.

Der Dreistachlige Stichling
In der Schweiz waren Dreistachlige Stichlinge (Gasterosteus aculeatus) ursprünglich nicht sehr weit verbreitet und kamen bis in die 1870er Jahre nur im äussersten Nordwesten in den Zuflüssen des Rheins bei Basel nördlich des Jura vor. Kurze Zeit später wurden Stichlinge mehrfach eingeführt. Im Verlaufe des 20. Jahrhunderts folgten weitere Freisetzungen, auch durch Aquariener, die insbesondere an den bunten Männchen Gefallen fanden. Seit 1951 besiedelt die Art auch den Bodensee. Diese Population ist besonders gut untersucht.

Hände weg von Extremzuchten!
In der Zucht von Aquarienfischen sind durch die gezielte Auswahl von bestimmten Merkmalen verschiedene Varietäten entstanden: Fische mit verlängerten Flossen, veränderten Körperfarben und -formen, darunter leider auch Extremzüchtungen. Diese sind oftmals in ihrem Verhalten massiv eingeschränkt. Das Ziel der Zucht müssen jedoch vitale Tiere sein. Daher: Hände weg von Extremzuchten ! Auch der Fischwissen-Fisch des Jahres, der Goldfisch, ist von solchen Zuchten betroffen.

Spuckende Fische
Von einigen Fischarten ist bekannt, dass sie Wasser als Hilfsmittel bzw. Werkzeug benutzen, um Beute zu machen. So auch die Zwergfadenfische (Trichogaster lalius). Sie setzen für den Nahrungserwerb aufs Wasserspucken. Damit erwischen sie Beutetiere, die ausserhalb des Wassers leben und sich auf der Ufervegetation tummeln.

Der Mondfisch, der die Sonne mag
Mondfische (Mola mola) sind die schwersten Knochenfische, die es gibt. Auf Englisch heissen die Schwergewichte sunfish, also Sonnenfische, weil sie oft bewegungslos an der Wasseroberfläche liegen und sich zu sonnen scheinen. Messungen zur Körpertemperatur haben ergeben, dass die Mondfische auf diese Weise dem sie umgebenden wärmeren Oberflächenwasser Wärme entziehen und so ihre Körpertemperatur erhöhen können.

Wenn sich das Weibchen als Männchen entpuppt
Beim Schololadengurami (Sphaerichthys osphromenoides) übernimmt das Weibchen die Brutpflege, so die gängige Meinung. Doch neuere Videoaufnahmen vom Verhalten und Gewebeproben zeigen, dass diese Annahme auf einer Verwechslung beruht und revidiert werden muss. Auch beim Schokoladenguramis betreibt demnach das Männchen die Brutpflege. Damit stellt diese Art keine Ausnahme in dieser Familie dar.