Aus Laborstudien weiss man, dass für Fische Mensch nicht einfach Mensch ist. Schützenfische beispielsweise unterscheiden zwischen bekannten und unbekannten menschlichen Gesichtern, die ihnen auf Bildschirmen präsentiert werden. Und Zebrafische verknüpfen Laborroutinen wie Füttern oder Fangstress mit den Personen, die diese Tätigkeiten ausführen.
Nun ist Forscher:innen zum ersten Mal bei wildlebende Fischen der Nachweis gelungen, dass Fische zwischen Menschen unterscheiden können. Dazu haben sie ein Experiment mit zwei zur Familie der Meerbrassen (Sparidae) gehörenden Arten durchgeführt, der Bandbrasse (Oblada melanura) und der Streifenbrasse (Spondyliosoma cantharus). Dabei mussten die Fische lernen, nur der Person zu folgen, die ihnen Futter gab. Das gelang den Fischen ohne Probleme, allerdings nur solange, als die Taucher:innen unterschiedliche Tauchausrüstungen trugen. Vermutlich waren die Farben dafür verantwortlich, dass die Meerbrassen die futtergebende Person erkennen konnten.