Medieninformation vom 17. Januar 2024
Fische werden häufig als Tiere zweiter Klasse angesehen. Daher steckt der Tierschutz bei dieser Tiergruppe nach wie vor in den Kinderschuhen. Mit dem «Fischwissen-Fisch des Jahres» möchte die Fachstelle darauf aufmerksam machen, dass Fische hochentwickelte Tiere sind und anderen Wirbeltieren bezüglich Intelligenz in nichts nachstehen. Auch Goldfische sind, wie verschiedenen Studien gezeigt haben, sehr lernfähig, haben ein gutes Gedächtnis und können komplexe Aufgaben lösen.
Noch vor Hund und Katz
Der Goldfisch ist nur eine von unzähligen Arten, die zu Millionen als Aquarienfische gezüchtet werden. In der Schweiz leben Schätzungen zufolge mehrere Millionen Individuen in zehntausenden von Aquarien und sind somit noch vor Katzen und Hunden anzahlmässig die häufigsten Heimtiere.
Viel Leid durch Qualzüchtung
Die lange Zuchtgeschichte der Goldfische beginnt vor ca. 2000 Jahren in China. Mittlerweile ist aus der natürlicherweise silber-grau bis olivgrün gefärbten Art durch die Zucht eine grosse Vielfalt an Farben und Formen hervorgegangen. Allerdings ist dabei der Körperbau teilweise derart verändert worden, dass das Verhalten und die Lebensqualität der Fische stark eingeschränkt sind. «Hier muss man von Qualzucht sprechen, die viel Leid verursacht», hält Claudia Kistler, Geschäftsleiterin der Fachstelle, fest.
Gesellig und anpassungsfähig
Goldfische sind Süsswasserfische und stammen ursprünglich aus China. Von hier aus haben sie nicht nur sehr erfolgreich die Heimaquarien erobert, sondern auch – da sie äusserst anpassungsfähig sind – weltweit viele Gewässer besiedelt. Als gesellige Fische gehen sie gemeinsam auf Futtersuche und wühlen dabei im Boden nach kleinen Krebsen, Insektenlarven und pflanzlichen Überresten. Sie können bis zu 50 Zentimeter gross und über ein Kilo schwer werden. In Aquarien können sie ein Alter von 30 Jahren erreichen.
Aufklärung für das Wohl der Fische
Die vielen Fischarten unterscheiden sich teilweise stark in ihrer Lebensweise. Allerdings mangelt es den Halter:innen vielfach an Wissen über die Biologie und die artgerechte Haltung. Zudem ist das Bewusstsein, dass Fische leidensfähig und schmerzempfindlich sind, noch viel zu wenig verbreitet und daher der Umgang oft nicht fischgerecht. Claudia Kistler ist überzeugt: «Je besser die Leute informiert sind, desto mehr Fischleid können wir verhindern».
Weitere Informationen
- Themenseite zum Goldfisch
- Artenportrait zum Goldfisch
- Zusammenfassung «Fahrende Goldfische» mit Video
- Bibliothek mit weiteren Studien zu Goldfischen (Filter Art Goldfische)
Rückfragen
Dr. Claudia Kistler
Geschäftsleiterin Fachstelle Fischwissen
+41 44 450 68 13
claudia.kister@fischwissen.ch
Die nachfolgenden Bilder stehen für den Gebrauch im Zusammenhang mit der Medienmitteilung bei korrekter Zitierung der Bildautor:innen kostenfrei zur Verfügung.