Aquarium - Unterwasserwelt

Fahrende Goldfische

Diese Studie zeigt, dass Fische sehr flexibel im Verhalten sind und lernen, mit neuen Herausforderungen erfolgreich umzugehen (Givon et al. 2022).

Die Wissenschaftler:innen trainierten sechs Goldfische darauf, ein Fahrzeug zu benutzen, das aus einem Aquarium auf einer mobilen Plattform bestand. Die Plattform war mit Kameras und Sensoren ausgerüstet und reagierte damit auf die Bewegungen des Fischs, sodass dieser das Fahrzeug steuern konnte.

Im Training wurde den Goldfischen beigebracht ein bestimmtes Ziel – eine rosa Platte – anzusteuern, das sie durch die Aquarienscheiben erkennen konnten. Erreichten sie das Ziel, erhielten sie ein Futterpellet als Belohnung. Nach maximal 10 Tagen hatten die Fische die Aufgabe kapiert und lösten sie erfolgreich, die einen etwas schneller als die andern. Sie hatten gelernt, dass es einen Zusammenhang gab zwischen ihren Bewegungen und denjenigen des Fahrzeugs. Und sie waren auch dann erfolgreich, wenn die Startposition des Fahrzeugs oder die Position des Ziels verändert oder zusätzliche falsche Ziele angeboten wurden.

Schliesslich vermochten die Goldfische das Aquarium-Fahrzeug auch in einer Umgebung an Land zum gewünschten Ziel hinzusteuern. Sie schafften es also, in einer für sie völlig fremden Umgebung diese Aufgabe zu lösen und zwar dank ihrer Fähigkeiten, sich räumlich zu orientieren und die Umgebung analysieren zu können.

Ohad Ben-Shahar, einer der Autoren der Studie, erläutert das Vorgehen und die Resultate (in englischer Sprache).

Literatur

Givon, S., Samina, M., Ben-Shahar, O., & Segev, R. (2022). From fish out of water to new insights on navigation mechanisms in animals. Behav Brain Res, 419, 113711. (abstract)