Auswirkungen schlechter Haltung
- Transport: Schlechte Transportbedingungen führen während des (schlechte Wasserqualität, enge Platzverhältnisse) und nach Ankunft des Transports (zu schnelles Umsetzen ins Aquarium) oft zu einer hohen Sterblichkeit.
- Platzangebot: Zu kleine Aquarien können zu Stress führen.
- Wasserqualität: Eine schlechte Wasserqualität kann zum Tod von Fischen führen. Dies ist eine der häufigsten Ursachen, dass Fische sterben.
- Fütterung: Zuviel oder zuwenig Futter und die falsche Art von Nahrung können zu einem schlechten Gesundheitszustand und so zu einer erhöhten Sterblichkeit führen.
- Soziale Zusammensetzung: Ein ungeeignetes soziales Umfeld (das Fehlen von sozialen Kontakten, ungünstige Dichten oder Artenkombinationen) können die Gesundheit der Fische verschlechtern und chronischen Stress verursachen.
- Handhabung: Physische Störungen (z.B. Verletzungen an der Haut) durch das Handhaben der Fische können Stress und Krankheiten verursachen.
- Züchtung: Auch durch die Züchtung verschiedener Varietäten (Extremzuchten, genetisch modifizierte Arten) kann das Wohlbefinden der Fische beeinträchtigt werden.
Zucht und Qualzucht
In der Zucht von Fischen muss angestrebt werden, dass die Fische ihr arteigenes Verhalten ausleben können, eine ungestörte Entwicklung vom Ei bis zum erwachsenen Tier durchlaufen und sich problemlos fortpflanzen können. Die durchschnittliche Lebensdauer sollte auch bei den gezüchteten Varietäten erreicht werden.
Bei der Zucht von Aquarienfischen kommt es häufig zu Veränderungen bei den Flossen, den Augen, der Körperform und –farbe. Wenn es durch die Zucht zu derart extremen Veränderungen kommt, dass die Fische nicht mehr richtig sehen, kommunizieren, sich sozial verhalten, fressen oder schwimmen können und nur beschränkt lebensfähig sind, kann man von einer Qualzucht sprechen.
Beispiele für Extremzuchten (in Klammer betroffener Körperteil):
- Goldfische: Teleskopauge, Himmelsgucker, Blasenauge (Augen), Ranchu und Pompon (Nase), Schleierschwänze, Tosa, Eiformen (Flossen), Perlschupper (Haut).
Bei den Goldfischen haben viele der Formen auch verkrümmte Wirbelsäulen, was analog zu den Veränderungen an den Flossen das Schwimmverhalten beeinträchtigt.
Goldfisch der Zuchtform Teleskopaugen und verkrüppelter Wirbelsäule
Goldfisch der Zuchtform Blasenaugen
Goldfische der Zuchtform Himmelsgucker
Bei Goldfischen gibt es einige extreme Zuchtformen, die grotesken Augenveränderungen, velängerte Flossen sowie gestauchte Wirbelsäulen aufweisen. Dadurch erleiden die Fische in ihrem Verhalten massive Beeinträchtigungen. Wie man im Video gut sehen kann, können sie sich sehr schlecht fortbewegen. Auch die Körpersprache ist eingeschränkt, was zu Problemen in der Verständigung zwischen den Individuen führen kann
- Guppies: Schleierschwänze (Flossen), Berliner Guppy, Wiener Guppy (Begattungsorgan)
- Kampffische: Schleierschwänze (Flossen), Kampfzuchtformen (gesteigerte Aggressivität)
- Segelflosser: Schleierflossige Formen (Flossen), Farbvarianten (Haut)
- Diskusfisch: Farbvarianten (Haut)
- Papageienbuntbarsch: Brachycephalie = Kurzköpfigkeit (Schädel)
Verbotene Zuchten siehe die Zuchtverordnung.
Roter Guppy - Schleierform
Siamesischer Kampffische - Schleierform
Papageienbuntbarsch - Brachycephalie (Kurzköpfigkeit); Nahrungsaufnahme beeinträchtigt.
Fische sind Wildtiere
- Aquarienfische haben dieselben Bedürfnisse wie ihre wilden Verwandten.
- Die Zucht von Aquarienfischen aus dem Meer gelingt nur in den seltesten Fällen.
- Hände weg von Wildfängen und Qualzuchten!