Regenbogenforelle

Wo werden Fische als Versuchstiere eingesetzt?

In Tierversuchen werden immer öfters Säugetiere als Versuchstiere durch Fische ersetzt. Sofern es das Versuchsprotokoll erlaubt. Mittlerweile sind Fische nach Mäusen und Ratten die am dritthäufigsten verwendeten Labortiere.

Fische werden in zunehmender Anzahl in Forschungbereichen wie z.B. der Toxikologie, der Neurobiologie und generell der medizinischen Grundlagenforschung eingesetzt. Ein wichtiges Forschungsgebiet ist die Erforschung der Giftigkeit von Stoffen (Toxikologie) für Mensch und Umwelt. Da Fische sehr sensibel auf belastetes Wasser reagieren, eignen sie sich für solche vom Gesetz geforderten toxikologischen Tierversuche besonders gut. Mittlerweile wird angestrebt, solche Tests möglichst an Fischembryos oder an Fischeiern durchführen zu können.

In neuerer Zeit wird auch am Ersatz von Versuchen mit lebenden Fischen durch Fischzellen geforscht. So konnte die EAWAG einen Toxizitätstest mit gezüchteten Kiemenzellen von Regenbogenforellen entwicklen und 2019 zertifizieren lassen, so dass dieser Test nun allen zur Verfügung steht, die die Giftigkeit von Substanzen überprüfen müssen. Ein Meilenstein in der tierversuchsfreien Forschung! (Fischer et al. 2019; deutsche Zusammenfassung in der Bibliothek)

Auch bei der Neuentwicklung von Arzneimitteln wird an Fischen getestet, wie die darin enthaltenen Wirkstoffe wirken. Seit längerem werden Fische in der Neurobiologie, Entwicklungs- und Evolutionsbiologie sowie der Verhaltensökologie untersucht.

Ersatz von Tierversuchen

Animalfree Resarch: Engagiert für eine Forschung ohne Tierversuche

3R Kompetenzzentrum Schweiz: Förderung der 3R-Prinzipien –  Ersatz (Replace), Verringerung (Reduce) und  Verbesserung (Refine) von Tierversuchen

Tierversuchstatistik (BLV)

Literatur

Sloman, K. A., Bouyoucos, I. A., Brooks, E. J., & Sneddon, L. U. (2019). Ethical considerations in fish research. J Fish Biol, 94, 556-577. (abstract)
Fischer, M., Belanger, S. E., Berckmans, P., Bernhard, M. J., Blaha, L., Schmid, D. E. C., et al. (2019). Repeatability and reproducibility of the RTgill-W1 cell line assay for predicting fish acute toxicity. Toxicol Sci, 1-12. (abstract)
Huntingford, F. A., Adams, C., Braithwaite, V. A., Kadri, S., Pottinger, G., Sandoe, P., & Turnbull, J. F. (2006). Current issues in fish welfare. Journal Of Fish Biology, 68, 332-372. (abstract)
Ankley, G. T., & Johnson, R. D. (2004). Small fish models for identifying and assessing the effects of endocrine-disrupting chemicals. Ilar Journal, 45, 469-483.
Powers, D. A. (1989). Fish as model systems. Science, 246, 352-358. (abstract)