In dieser Studie wurde untersucht, wie sich eine Anreicherung der üblichen Aquarien im Labor mit Kies, künstlichen Pflanzen und Plastikobjekten auf das Verhalten und die Stressreaktion bei Zebrafischen (Danio rerio) auswirkt. Als Verhaltensparameter wurde die Angstreaktion im Novel-Tank-Test und als Stressparameter wurden das Hormon Cortisol und Sauerstoffradikale (ROS) untersucht, die unter Stressbedingungen vom Organismus ausgeschüttet werden. Der Anstieg von ROS kann Gewebeschäden und oxidativen Stress zur Folge haben. Die Zebrafische aus angereicherten und nicht angereicherten Aquarien wurden während sieben Tagen sieben verschiedenen Stressoren (immer zwei pro Tag) und anschliessend dem Angsttest ausgesetzt.
Unter der nicht angereicherten Bedingung war bei den gestressten Fischen die Angstreaktion stärker und die Spiegel von Cortisol und ROS signifikant höher als bei den nicht gestressten Fischen. Bei den Fischen aus den angereicherten Bedingungen verschwand dieser Unterschied, beim Cortisol wurde nur ein geringer Anstieg und beim ROS kein Anstieg beobachtet. Die Autoren vermuten, dass die angereicherte Umgebung einen modulierenden Einfluss auf neurologische Prozesse ausübt und so die Fische weniger anfällig für andauernden Stress und dessen schädliche Folgen macht.