Das 80-Liter-Aquarium (80 x 35 x 40 cm, LxBxH) ist mit vielen Pflanzen und Wurzeln schön strukturiert.

Art-Aquarium mit Prachtkärpflingen

Fundulopanchax gardneri

Das schmucke, dicht bepflanzte Aquarium (80 x 35 x 40 cm) beherbergt eine gemischtgeschlechtliche Gruppe von Stahlblauen Prachtkärpflingen (Fundulopanchax gardneri) der goldenen Zuchtform mit ihren Jungtieren. Die ursprüngliche Form stammt aus Afrika und lebt in kleinen Waldflüsschen und -teichen.
 

Ein Aquarium ermöglicht es, einen Lebensraum zu betrachten, der sonst nicht so einfach zugänglich ist für uns Menschen. Die Gelegenheit, Fische gut beobachten zu können, war wichtig für diese Art der Tierhaltung. Das Interesse an den Prachtkärpflingen hat das Sozialverhalten dieser Art geweckt, vor allem auch wie die Gruppe funktioniert und sich entwickelt.
 
Der Blick ins Aquarium mit seiner erholsamen und beruhigenden Wirkung wird als angenehmer Nebeneffekt sehr genossen. Daher fällt die Wahl generell auf eher ruhigere Arten, in diesem Fall auf diese Prachtkärpflings-Art, die  gegenwärtig recht friedlich zusammenleben.

Art: Stahlblauer Prachtkärpfling

Momentan lebt eine Gruppe von 5 Weibchen und 2 Männchen mit ca. 10 Jungtieren, die zwischen 2 und 5 Monaten alt sind im Becken.

Die schöne Färbung und das interessante Verhalten hat das Interesse an dieser Fischart geweckt. Entscheidend war schliesslich, dass gerade ein Angebot aus privater Nachtzucht kam und gleichzeitig ein geeignetes Aquarium frei war.
 

Interaktionen innerartlich
In einer Haltung mit beengten Verhältnissen können die Prachtkärpflinge zänkisch sein. Haben sie aber viele Ausweich- und Versteckmöglichkeiten (Pflanzenbestand, Wurzeln), sind sie meist friedlich. Interessant ist auch die Beobachtung, dass diese Gruppe noch friedlicher ist, seit Jungtiere da sind. 

Futtersuche
Sie suchen das Futter überall, sowohl am Boden als auch an der Oberfläche. Sie stöbern gerne intensiv nach dem verabreichten Futter in den Pflanzenbeständen.

Spezielle Verhaltensweisen
Die Prachtkärpflinge paaren sich häufig. Bevorzugt laichen sie in Pflanzenbüscheln ab. Damit die Weibchen nicht einen zu grossen Fortpflanzungsstress haben, sollte man pro Männchen immer mehrere Weibchen halten.

Um die im natürlichen Lebensraum wiederkehrenden Trockenphasen zu überstehen, hat die Art verschiedene Anpassungen entwickelt. So können die Prachtkärpflinge von einem Tümpel zum andern springen. Auch die Eier überstehen durch spezielle Anpassungen das Austrocknen.

Anmerkung von Fischwissen:
Prachtkärpflinge gehören zu den Killifischen, eine Gruppe von meist kleinen Arten in der Ordnung der Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes). Die meisten dieser Arten leben in kleinen Gewässern wie Teichen, Bächlein oder Tümpeln. Im Verlauf des Jahres besteht immer wieder das Risiko, dass diese Gewässer austrocknen. Als Anpassung an diesen unstabilen Lebensraum hat sich bei diesen Arten die Fähigkeit entwickelt, entweder die Entwicklung des Embryos zu unterbrechen oder das Schlüpfen des Embryos zu verzögern. Der Stahlblaue Prachtkärpfling gehört zur zweiten Gruppe.

Ursprünglicher Lebensraum
Prachtkärpflinge leben in flachen Gewässern, Gräben oder Tümpeln, die teilweise auch austrocknen (siehe dazu spezielle Verhaltensweisen unter dem Abschnitt Verhalten). 

Die Gewässer sind meist stark verkrautet, auch am Ufer wächst häufig überhängende Vegetation. Der Laich wird in die Pflanzen abgelegt. Daher ist im Aquarium eine dichte Bepflanzung erforderlich.

Wassertemperatur- und werte
Die Art stammt ursprünglich aus Westafrika (Nigeria, Kamerun). Die Heimgewässer sind neutral bis leicht sauer und warm (21-27 Grad, ph 6-7,5).

Vergesellschaftung

Eine Vergesellschaftung mit anderen Arten wird nur für grosse Becken empfohlen (ab 200 Litern). In kleineren Becken sollte man sie alleine halten.

Zebra-Rennschnecken (Vittina turrita)
Posthornschnecken (Planorbarius corneus)
Turmdeckelschnecken (Melanoides tuberculata)
Blasenschnecken (Physella heterostropha)
3 Amano-Garnelen

Beschreibung des Aquariums

Masse
Das Aquarium hat eine Grösse von 80 x 35 x 40 cm (Länge x Breite x Höhe) und fasst ca. 80 Liter. Das Aquarium ist nicht bis zum Maximum gefüllt und zusätzlich mit einem Gitter abgedeckt, da die Fische gute Springer sind.

Wo steht das Aquarium und warum?
Das Aquarium steht im privaten Büro an einer Wand. Da tagsüber hier gearbeitet wird, ist der Raum abends dunkel und somit der Hell-Dunkel-Rhythmus sehr regelmässig.

Aquarientechnik
Filter: Mobiler HMF (Hamburger Mattenfilter) ProfiLine für Aquarien bis 200 L, 40cm hoch.
Der Mattenfilter wird verwendet, damit die winzigen Jungfische nicht in den Filter geraten können. Zudem bevorzugen die Prachtkärpflinge eher strömungsarme Becken.

Licht
Lum Light LED Leuchtbalken für 60cm Becken. Die Randbereiche sind dadurch nur schwach ausgeleuchtet, was die Prachtkärpflinge mögen. Das Licht wird mit einer Schaltuhr gesteuert.

Belüftung
Belüftet wird nur im Sommer, wenn sich das Wasser zu stark erwärmt, und dann mit einem Belüftungsstein.
 

Was wurde für die Einrichtung verwendet?
Die Einrichtung besteht aus vielen Pflanzen und Wurzeln sowie dunklem Aquarienkies.

Als Ablaichmöglichkeiten dient als Ergänzung zu den Pflanzen ein Wollmopp (siehe Bild und Film in der Galerie). Es hat sich gezeigt, dass sowohl die Männchen als auch die Weibchen diese Ersatzstrukturen gut annehmen. Je ein Wollmopp hängt in je einer der hinteren Ecken. Seit die Männchen diese zur Verfügung haben, haben sich die Auseinandersetzungen zwischen den Männchen reduziert. Die Weibchen suchen jeweils die Männchen dort auf, um sich zu verpaaren und abzulaichen.

Welche Pflanzenarten wurden gepflanzt?

  • Seegrasblättriges Trugdöldchen (Heteranthera zosterifolia), im Vordergrund und mittleren Bereich
  • Hornblatt (Ceratophyllum demersum), auf den Seiten und im Hintergrund
  • Schraubenvallisnerie (Vallisneria americana tortifolia)
  • Teichlebermoos (Riccia fluitans)
  • Wendtscher Wasserkelch (Cryptocoryne wendtii(?), wenige Exemplare in den Schattenpartien am Rand
  • Bucephalandra theia „superblue“
  • Südamerikanischer Froschbiss (Limnobium laevigatum)


Wie ist das Aquarium strukturiert?
Die vielen verschiedenen Pflanzenarten und Wurzeln bilden viele Verstecke und Ausweichmöglichkeiten.
Höher wachsende Pflanzenarten sind ist vor allem am Rand und im hintern Bereich angesiedelt. Im Zentrum und im vorderen Bereich wächst das Seegrasblättriges Trugdöldchen, das regelmässig eingekürzt wird.

Begründung der Einrichtung
Wichtig bei der Strukturierung ist, dass die Fische sich einerseits jederzeit zurückziehen, andererseits jedoch auch die Übersicht übers Geschehen behalten können. Die Artgenossen möchten einander im Auge behalten und aufeinander reagieren können. Daher wird vorne und in der Mitte die Bepflanzung kurz gehalten. Im hinteren Bereich des Aquariums hingegen ist die Bepflanzung sehr dicht und bietet geeigneten Rückzugsraum. Zusammen mit der Beleuchtung entstehen so auch dunklere und hellere Bereiche.

Die dichte Bepflanzung begünstigt zudem das Aufkommen der Jungtiere, da sie sich gut darin verstecken können. Es kommt vor, dass die erwachsenen Tiere die Jungen fressen.

Der Untergrund (feiner Kies) ist bewusst dunkel gewählt worden, da die Prachtkärpflinge sich so wohler fühlen und zudem die Pflanzen und Fische sehr gut zur Geltung kommen.

Pflege

Welches Futter wird angeboten?

  • Regelmässig Tiefkühlfutter, aufgetaut: Schwarze Mückenlarven, Artemia, Cyclops, seltener weisse Mückenlarven.
  • Lebendfutter (Weisse Mückenlarven): nach Möglichkeit mehrmals pro Woche.
  • Zusätzlich hin und wieder gefriergetrocknete rote Mückenlarven und Artemia.
  • Trockenfutter: Feines Granulat (hin und wieder und nur in kleinen Mengen, da die Fische davon möglicherweise Verdauungsbeschwerden bekommen).
  • Für die Jungfische: gefrorene Artemia Nauplien. 


Wie wird das Futter verabreicht?
Gefüttert wird von Hand ein- bis zweimal täglich, wenn Jungfische im Becken sind zeitweise auch dreimal pro Tag.

Futtermenge
Da die Jungfische mit den Adulten zusammen aufwachsen und häufiger gefüttert werden müssen, wird das tiefgefrorene Futter fein zerschnitten. Die vielen kleinen Futterstücke garantieren, dass a) die Adulten sich nicht überfressen können und b) die Jungfische „mundgerechte“ Happen erhalten.

Begründung für die Art der Fütterung
Die Prachtkärpflinge sind begeisterte und gierige Fresser. Die Fütterung von Hand bietet die Möglichkeit zu kontrollieren, ob alle Individuen etwas zu fressen bekommen und nicht nur die dominanten Tiere und ob alle gesund und unverletzt sind.

Wasserqualität
Das Wasser wird mit Easy Life Filter Medium aufbereitet. Bei Bedarf werden Buchenlaub und Seemandelbaumblätter ins Wasser gegeben, selten einige Torfpellets. Das hilft, den pH im neutralen bis leicht sauren Bereich zu halten.

Wassertemperatur
Die Temperaturen schwanken zwischen 20 und 27 Grad (Winter – Sommer). Sinken die Temperaturen im Winter unter 20°, wird das Wasser geheizt.

Wasserwerte und Wasserwechsel
Der Wasserwechsel (1/3 des Beckeninhaltes) erfolgt wöchentlich. Das garantiert gute Wasserwerte auch bei zeitweise hohem Fischbesatz wegen der Jungtiere.

Einschätzung

Wasserqualität
Das Wasser wird mit Easy Life Filter Medium aufbereitet. Bei Bedarf werden Buchenlaub und Seemandelbaumblätter ins Wasser gegeben, selten einige Torfpellets. Das hilft, den pH im neutralen bis leicht sauren Bereich zu halten.

Wassertemperatur
Die Temperaturen schwanken zwischen 20 und 27 Grad (Winter – Sommer). Sinken die Temperaturen im Winter unter 20°, wird das Wasser geheizt.

Wasserwerte und Wasserwechsel
Der Wasserwechsel (1/3 des Beckeninhaltes) erfolgt wöchentlich. Das garantiert gute Wasserwerte auch bei zeitweise hohem Fischbesatz wegen der Jungtiere.

 

 

Bilderkarussell

Die Bilder zeigen das Aquarium als Ganzes sowie Detailaufnahmen der Tiere und der Einrichtung. Die Bildlegenden beschreiben jeweils die wichtigen Aspekte auf den Bildern.

Filme

Die Filmsequenzen zeigen Ausschnitte aus dem Verhalten der Prachtkärpflinge, die im hier vorgestellten Aquarium leben.

Die Prachtkärpflinge suchen eifrig nach Futter. Die Fütterung muss aber zurückhaltend erfolgen.

Die Prachtkärpflinge schwimmen gerne im Pflanzenbewuchs herum. Die Männchen sind etwas scheuer als die Weibchen und halten sich eher im Hintergrund.

In dieser Filmsequenz kann man sehen, wie die Prachtkärpflinge den Wollmopp, eine Ablaichmöglichkeiten als Ergänzung zu den Pflanzen, nutzen. Die Männchen halten sich bevorzugt im Bereich der Wollmopps auf. Sind die Weibchen laichbereit, suchen sie die Männchen hier auf.