Buntbarsche kämpfend

Stresssymptome beobachten und erkennen

Es gibt mannigfaltige Ursachen für Stress. Ungenügende Haltungsbedingungen führen oft zu chronischem Stress und demzufolge zu eingeschränktem Wohlbefinden.

Gesundheitliche Auswirkungen von chronischem Stress sind z.B. ein verschlechtertes Wachstum, Muskelschwund oder eine schlechte Fortpflanzung. Chronischer Stress führt auch zu einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit.

Beobachten und Erkennen

Durch gutes Beobachten der Fische und ihres Verhaltens können Symptome für Stress erkannt werden. Allerdings muss man nach Arten unterscheiden, denn die Symptome treffen nicht alle gleichermassen auf alle Arten zu.

  • Änderung der Körperfarbe (Verblassung)
  • Veränderung der Kiemenschlagrate (schnelles, starkes Atmen)
  • Passives Verhalten (Apathie)
  • übersteigerte Aggression
  • ständiges Verstecken (unterschiedlich bei tag- und nachtaktiven Arten)
  • Appetitlosigkeit
  • Abnormale Schwimmposition (z.B. Umherdriften, auf dem Kopf stehen)
  • Luft schlucken (bei einigen Arten normal, z.B. Fische mit Darmatmung wie Panzerwelse)
  • Verhaltensstörung: Stereotypes Verhalten

Videosequenz eines sterotypierenden Fisches in einem Aquarium. Stereotypien können so stark entwickelt sein, dass der Fisch auch in einer besseren Haltung damit fortfährt, sie zu zeigen. Dieser Makropode ist augenscheinlich überfordert mit den Haltungsbedingungen.

Literatur

Stevens, C. H., Croft, D. P., Paull, G. C., & Tyler, C. R. (2017). Stress and welfare in ornamental fishes: what can be learned from aquaculture?. Journal Of Fish Biology, 91, 409-428. (abstract)
Huntingford, F. A., Adams, C., Braithwaite, V. A., Kadri, S., Pottinger, G., Sandoe, P., & Turnbull, J. F. (2006). Current issues in fish welfare. Journal Of Fish Biology, 68, 332-372. (abstract)