Unterwasserwelt im Zürichsee

Lebensraum Wasser

Der Lebensraum Wasser reicht von der Quelle eines Bergbachs bis zum Ozean und umfasst so unterschiedliche Gewässer wie Thermalquellen, Sümpfe, Teiche, Flüsse, Seen, polare oder tropische Meere.

Zwei Drittel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt, wobei die Ozeane den weitaus grösseren Teil ausmachen. Die aquatischen Lebensräume erstrecken sich von gebirgigen Höhen von über 3800m ü. Meer bis Tiefen von über 8000m in den Ozeanen.

97 Prozent des Wassers ist Salzwasser. Nur drei Prozent des Wasser ist Süsswasser und davon sind nur ca. 0.3 Prozent in Seen, Flüssen, Sümpfen etc. als Lebensraum für die Fische verfügbar.

Meere

Marine Lebensräume werden in flache Küstenzonen und den offenen Ozean unterteilt. Im offenen Ozean (Pelagial; pelagos = Meer) unterscheidet man verschiedene Zonen von der Meeresoberfläche bis tief hinab zum Meeresboden: das Epipelagial Zone (= 200m), das Mesopelagial (200 - 1000m), das Bathypelagial (1000 - 4000m), das Abyssopelagial (4000 - 6000m) und das Hadopelagial (unter 6000m). Jede dieser Zonen beherbergt unterschiedliche Fischarten, die sich an die jeweiligen Bedingungen angepasst haben (z.B. Tiefseefische mit Licht ausstrahlenden Organen). Die Korallenriffe der Flachwasserzonen sind ein enorm artenreicher Lebensraum, den man vor allem in klaren, warmen Gewässern vorfindet. Brackwasserzonen entstehen, wo Flüsse ins Meer münden. Hier herrschen unterschiedliche Salzkonzentrationen, mit denen die Fische zurecht kommen müssen. 

Süsswasser

Der Lebensraum der Süssgewässer weist trotz der verglichen mit dem marinen Lebensraum viel kleineren Fläche eine sehr hohe Anzahl Arten auf. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass die flacheren Süsswasser-Biotope sehr produktiv sind. Zum anderen haben auf diese Gewässer in der Vergangenheit viele isolierende Ereignisse eingewirkt, wie z.B. Eiszeiten, Vulkanausbrüche, tektonische Verschiebungen oder Bergstürze. In der Folge wurden die Gewässer immer wieder umgestaltet und aufgetrennt. Diese Ereignisse führten dazu, dass sich neue Arten entwickelten, die sich an die neuen Bedingungen anpassten. 

Der Lebensraum Süsswasser ist bedroht

Heute sind  35'768  Fischarten beschrieben und es werden immer noch neue entdeckt. Davon leben 51 Prozent oder 18'057 Arten in Süssgewässern. Dies macht deutlich, wie wichtig Süssgewässer als Lebensraum sind. Doch dieser Lebensraum ist stark bedroht durch Verschmutzung, in der Landwirtschaft eingesetzt Pflanzengifte, Begradigungen und Verbauungen, Wasserkraftwerke, übermässige Wasserentnahme, die Einführung invasiver nicht heimischer Arten und nicht zuletzt durch den Klimawandel (Quelle WWF-Report, The World's Forgotten Fishes, 2020).

Literatur

Tyus, H. M. (2011). Ecology and conservation of fishes. CRC Press.
Helfman, G., Collette, B. B., Facey, D. E., & Bowen, B. W. (2009). The diversity of fishes: biology, evolution, and ecology. John Wiley & Sons.