Mondfische sind weltweit in gemässigten und tropischen Meeren verbreitet. Es gibt drei Gattungen mit fünf Arten, darunter die namengebende Art Mondfisch (Mola mola). Die englische Bezeichnung Sunfish, kommt daher, weil sie oft bewegungslos an der Wasseroberfläche liegen und sich zu sonnen scheinen.
Dem Mondfisch auf der Spur
Japanische Forscher wollten mehr über dieses rätselhafte Verhalten wissen und haben daher Mondfische mit Bewegungsmesser, Thermometer und Kameras ausgerüstet. Mit Hilfe dieser Geräte konnten sie den Fischen beim Jagen und Sonnenbaden sozusagen über die Flosse schauen. Die Bilder und Messdaten haben ihnen tatsächlich eine Menge neuer Informationen über die noch wenig bekannte Lebensweise dieser Giganten geliefert.
Die besenderten, bis zu zwei Meter grossen Mondfische ernährten sich auf ihren Tauchgängen in eine Tiefe von bis zu 200 Metern vorwiegend von Staatsquallen (Siphonophorae). Nach erfolgreicher Jagd in den kühlen Tiefen stiegen die Mondfische jeweils wieder zur wärmeren Wasseroberfläche auf. Gejagt haben die Mondfische tagsüber. Die Nacht verbrachten sie jeweils inaktiv an der Wasseroberfläche in Seitenlage liegend.
Wärme tanken durch Sonnenbaden
Durch die vorgenommenen Messungen zur Körpertemperatur kann nun auch das oft beobachtete „Sonnenbaden“ an der Wasseroberfläche erklärt werden: Die Mondfische können dem sie umgebenden wärmeren Oberflächenwasser Wärme entziehen und so ihre Körpertemperatur wieder steigern.
Schwerster Knochenfisch der Welt
Mondfische sind Giganten. Das schwerste bisher untersuchte Individuum wurde als Mola alexandrini identifiziert und wog sage und schreibe 2,744 Tonnen. Es war 3.25 Meter lang und 3.59 Meter breit. Auch der Mondfisch (Mola mola) ist ein Schwergewicht, allerdings wog das bisher schwerste Individum "nur" 1.320 Tonnen und damit halb so viel wie sein Gattungsgenosse (Gomes-Pereira 2022).
Anpassungen ans Leben im offenen Ozean
Das Leben im Pelagial, also dem Freiwasserbereich des Meeres, hat beim Mondfisch zu verschiedenen Anpassungen geführt. Die runde, abgeflachte Körperform ermöglicht ihm das Schweben an der Wasseroberfläche. Die dicke Haut sowie die ernorme Körpermasse verhindern ein zu schnelles Auskühlen bei den Tauchgängen. Zudem besitzen Mondfische eine nicht druckempfindliche Gallertmasse anstelle einer Schwimmblase, was ihnen ihr arteigenes Schwimmverhalten mit häufigem tiefen Tauchen und anschliessendem Auftauchen erlaubt.
Diese Anpassungen zusammen mit ausreichend vorkommender Nahrung in Form von Staatsquallen und anderen Quallenarten scheinen die Entwicklung des Mondfisches zum schwersten Knochenfisch ermöglicht zu haben.