2 Guppys von vorne

Fischwohl

Der Mensch nutzt Fische auf vielfältige Weise. Er züchtet sie als Nahrungsquelle, hält sie als Heim- oder Zootier, er angelt sie oder setzt sie in der wissenschaftlichen Forschung als Versuchstiere ein. Dabei können die Fische auf unterschiedliche Weise in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt werden. Wie bei jeder Tierhaltung stellt sich auch bei Fischen die Frage, wie stark die Interessen vom Mensch und diejenigen der von ihm genutzten Tiere zu gewichten sind.

Es stellen sich also sowohl biologische als auch ethische Fragen in Zusammenhang mit der Fischhaltung. Zur Beantwortung dieser Fragen ist von grosser Wichtigkeit, dass wir mehr über ihre Biologie und ihre Bedürfnisse in Bezug auf Verhalten und Ökologie in Erfahrung bringen. Die biologischen Fakten und die ethische Diskussion helfen uns zu entscheiden, wie wir uns gegenüber dem Fisch verhalten wollen.

Fischwohl Übersicht
In der Tierhaltung muss das Wohl der Tiere immer im Zentrum stehen.
Stress ist ein zentrales Thema in der Diskussion um das Wohl bei Tieren. Chronischer Stress sollte vermieden werden, denn er kann das Wohlbefinden beeinträchtigen, so auch bei Fischen.
Lebewesen wie Tiere und Pflanzen haben die Fähigkeit entwickelt, auf äussere Veränderungen in der Umwelt aber auch auf innere Veränderungen in ihrem Organismus zu reagieren. Eine spezielle Fähigkeit ist das Wahrnehmen von schädlichen Reizen.
Das Wohlergehen der Tiere muss das oberste Ziel in der Tierhaltung sein. Daher ist man in der Tierschutzforschung bestrebt herauszufinden, wann das Wohlergehen der Tiere, die in menschlicher Obhut leben, gegeben ist. Da Wohlergehen ein subjektiver Zustand ist, muss man indirekte Verfahren anwenden, um Informationen über den Zustand (Wohlbefinden, Leiden) der Tiere zu gewinnen. 
Viele Massnahmen oder Handlungen, die der Mensch an Fischen vornimmt, können für die Fische schädlich sein, z.B. wenn die Haut dabei verletzt wird. Immer mehr wissenschaftliche Studien zeigen, dass Fische Schmerzen empfinden.
Fische sind schlaue Tiere. Sie sind keine gefühllosen, von ihren Instinkten getriebenen Tiere mit Erbsenhirn und Dreisekundengedächtnis. Die Forschung hat diese Vorstellung längst widerlegt. Und liefert immer wieder neue Beispiele für die beachtlichen kognitiven Fähigkeiten von Fischen.
In einer Haltung sollte ein Tier möglichst viel seines Normalverhaltens ausleben können. Wird dieses Verhalten durch unzureichende Haltungungsbedingungen zu stark eingeschränkt, kommt es beim Tier zu Verhaltensstörungen. 
Wer Tiere hält oder betreut, ist verantwortlich für ihr Wohlbefinden. Fische sind empfindsame Lebewesen. Sie leiden, wenn wir sie nicht unter artgerechten Bedingungen halten.