Diskusfische gehören zur Gruppe der südamerikanischen Buntbarsche. Natürlicherweise sind sie im Amazonasbecken beheimatet und leben hier in den Randbereichen von Flüssen und Seen sowie in den saisonal überschwemmten Wäldern. Während der Periode mit tiefem Wasserstand schliessen sich Diskusfische zu grösseren Gruppen zusammen. Dank ihres schmalen, hohen Körpers bewegen sie sich mühelos durchs dichte Gewirr aus Ästen und Wurzeln. Das Streifmuster am Körper hilft ihnen zudem, die Konturen aufzulösen und so die Fressfeinde zu täuschen.
Aussergewöhnliche Brutpflege
Diskusfische pflanzen sich während der Hochwasserperiode fort. Die Gruppen lösen sich auf und es bilden sich Paare, die im Gewirr der überfluteten Vegetation geeignete Brutstellen aufsuchen. Das Paar kümmert sich gemeinsam um den Nachwuchs und zeigt dabei ein Brutpflegeverhalten, das an Säugetiere erinnert: Beide Elternteile sondern aktiv einen Hautschleim ab, den die frisch geschlüpften Larven abweiden. Diesen Schleim braucht der Nachwuchs zwingend für ihre Entwicklung, denn er enthält unter anderem Antikörper und essentielle Aminosäuren. Nach zwei Wochen intensiver Pflege beginnen sich die Elterntiere den Jungfischen zu langsam entziehen, während diese beginnen, vermehrt andere Nahrung aufzunehmen und schliesslich selber genügend Futter finden.
Gesichtsmuster wichtig für das gegenseitige Erkennen
Gegenüber Fischen, die sich ihnen während der Jungenaufzucht nähern, reagieren Diskusfische aggressiv, was darauf hindeutet, dass sie ihren Partner von anderen Artgenossen auch visuell unterscheiden können. In Experimenten konnte diese Annahme bestätigt werden. Diskusfische unterscheiden zum einen zwischen vertrauten und nicht vertrauten Artgenossen. Zudem konnten die Forscher zeigen, dass die Fische dazu das seitliche Gesichtsmuster nutzen. Die Gesichtsfärbung unterscheidet sich nur geringfügig von Individuum zu Individuum und dient demzufolge als soziales Signal, an dem sich das Paar erkennen kann.
Artenportrait mit weiteren Angaben zur Biologie und Anregungen zur Haltung.
Diskusfische erkennen einander am Gesichtsmuster. Jedes Individuum hat sein eigenes Muster.
Diskusfische sind beliebt, weil sie mit ihrem scheibenförmigen Körper und der breiten Farbenpalette sehr attraktiv wirken. Damit sie möglichst gut sichtbar sind, werden sie leider vielfach in ungenügend eingerichteten Aquarien gehalten, die zuwenig Rückzugsraum bieten.
Diskusfische brauchen sehr grosse Aquarien, die mit viel Holz und Pflanzen strukturiert sind. Sie sollten in Gruppen gehalten werden.
Durch Zucht sind sehr viele Farbvarienten entstanden, darunter auch Albinoformen.