Über den Zitronensalmler ist wenig bekannt und es gibt kaum wissenschaftliche Literatur zum Verhalten dieser Art. Das Sozialverhalten wurde vereinzelt untersucht, allerdings beschränkten sich diese Studie aufs Fortpflanzungsverhalten und stammen aus Beobachtungen in Laborhaltungen.
Gruppengrösse: Zitronensalmler sollten am besten in grösseren Gruppen gehalten werden. Eine optimale Gruppengrösse umfasst zwischen 12 bis 20 oder mehr Individuen beider Geschlechter.
Aquariengrösse: Das Aquarium sollte ein Volumen von mind. 120 Litern (100L x 30B x 40H) umfassen. Will man sie vergesellschaften, ist ein grösseres Volumen empfehlenswert.
Einrichtung: Das Aquarium braucht eine gute Strukturierung mit Holz, Pflanzen und Steinen. Als Substrat kann man Sand- oder Kiessubstrat verwenden. Das Aquarium sollte man dicht bepflanzen, allerdings braucht es auch genügend Schwimmraum, da die Art schwimmfreudig ist.
Futter: Zitronensalmler haben ein breites Nahrungsspektrum. Sie sollten abwechslungsreich mit Flocken- und Lebendfutter oder gefrorenem Futter wie Cyclops, Daphnien, Artemien oder schwarze Mückenlarven.
Wasserwerte: Zitronensalmler sollten in weichem bis mittelhartem, leicht saurem Wasser gehalten werden. pH-Wert: 5.5 - 7.0, Gesamthärte 2 – 10 °dGH, Temperaturen 23°C - 28°C
Vergesellschaftung: Zitronensalmler sollte man nur mit anderen friedlichen Arten vergesellschaften, z.B. mit ruhigen Arten aus den Gruppen der Bärblinge oder Barben, der Panzerwelse oder der Lebendgebärenden Zahnkarpfen. Sie dürfen nicht mit grösseren Buntbarscharten zusammengehalten werden.
Taxonomie
Der Zitronensalmler gehört zur Familie der Echten Salmler (Characidae), die zur Ordnung der Salmlerartigen (Characiformes) gehört. Diese Ordnung ist eine der artenreichsten in der Fischwelt und umfasst ca. 2000 Arten, von denen die meisten in Mittel- und Südamerika vorkommen und ein paar wenige 100 in Afrika. Innerhalb dieser Ordnung weist die Familie der Echten Salmler nahezu die Hälfte der Arten auf und spielt eine sehr wichtige Rolle im neotropischen Süsswassersystem.
Merkmale
Die Zitronensalmler sind werden ca. drei bis vier Zentimeter gross, wobei die Männchen ein wenig grösser werden. Auffällig bei dieser Art ist der leuchtend gelb gefärbte Vorderteil der Afterflosse sowie der kräftig rot gefärbte obere Teil der Iris. Ein gelboranger Fleck ziert die Rückenflosse. Die Weibchen sind runder als die Männchen, die ihrerseits am ausgeprägten schwarzen Rand an der Analflosse zu erkennen sind.
Verbreitung
Zitronensalmler sind eine endemische Art Brasiliens. Das ursprüngliche Habitat umfasst die Becken der unteren Flüsse Tapajós, Trombetas, Xingu und Curuá-Una in den Bundesstaaten Pará und Amazonas, die alle in den Amazonas münden (IUCN 2022).
Zitronensalmler leben in den flachen und ruhigeren, stark bewachsenen Bereichen von Flüssen und Bächen. Sie halten sich bevorzugt im Freiwasserbereich oberhalb der Bodenzone auf (IUCN 2022). Die Gewässer im Ursprungsgebiet dieser Art weisen eher niedrige ph-Werte und geringe Wasserhärten auf.
Zitronensalmler ernähren sich von Würmern, kleinen Krebstieren, Algen und weiterem Pflanzenmaterial (Burt 1988, fishbase.org).
Ausserhalb der Fortpflanzungszeit leben Zitronensammler in sehr grossen Gruppen.
Fortpflanzung
Die folgenden Angaben stammen von Beobachtungen aus dem Aquarium, da es keine Beobachtungen aus Freiland gibt (Burt 1988).
Die Zitronensalmler pflanzen sich über eine längere Zeitperiode von mehreren Monaten fort. Sie leben promisk, das heisst, die Weibchen paaren sich mit mehreren Männchen und umgekehrt. Zur Fortpflanzungszeit werden die Männchen territorial und verteidigen ein Revier, während die Weibchen weiter in Gruppen unterwegs sind.
Ist ein Weibchen laichbereit, schwimmt es ins Revier des Männchens. Nach kurzer Balzzeit laichen sie in einem geeigneten Substrat ab, z. B. in einer Ansammlung von Wasserpflanzen. Die Weibchen laichen alle vier Tage ab und pro Tag fast zwei Dutzend Mal jeweils morgens über ca. 2.5 Stunden. Durch das wiederholte Ablaichen können die Weibchen eine Eimenge (ca. 160 Eier) erzeugen, die bis zu 200% ihres Körpergewichts entspricht, und damit mehr Nachwuchs produzieren, als wenn sie nur einmal im Jahr ablaichen würden. (Nakatsuru 1982, Burt 1988).
Zitronensalmler betreiben keine Brutfürsorge. Ist die Laichzeit vorbei, geben die Männchen ihre Reviere auf.