Seit den 1980er Jahren breitet sich die Quaggamuscheln auf der nördlichen Hemispähre aus. In der Schweiz ist sie seit 2014 nachgewiesen und gilt als gebietsfremde invasive Art. Ursprünglich stammt sie aus den Zuflüssen des Schwarzen Meeres.
Sie leben in einer Vielzahl von Gewässern, wo Temperatur, Sauerstoff- und Salz- sowie Kalziumgehalt stimmen. Letzterer ist wichtig für die Schalenbildung. Sie haben ein hohe Vermehrungsrate. Erreichen sie ein Gewässer, werden ihre Larven durch die Strömung breit verteilt, die freischwimmend sind und sich von Plankton ernähren.
In tiefen See gedeihen sie besonders gut. Daher eignen sich die Grossen Seen in Nordamerika gut, um Vorhersagen für die Seen in der Schweiz zu machen. In Nordamerika haben sich die Quaggamuscheln in den späten 1980er Jahren stark ausgebreitet.
In Schweiz kommen sie unter anderem im Genfersee, Bodensee, Bielersee, Neuenburgersee, Lac Hongrin und im Murtensee vor. Die Modellierungen für die drei erstgenannten Seen ergaben, dass die Ausbreitungsmuster in den Schweizer und den Grossen Seen vergleichbar sind. Erwartet wird, dass sie sich in der Schweiz ähnlich schnell ausbreiten und vermehrt auch in die tieferen Bereiche der Seen vordringen werden und dass sie grösser werden. Demzufolge könnte ihre Biomasse in den nächsten Jahrzehnten stark zunehmen.
Die Anwesenheit der Quaggamuschel kann grosse Auswirkungen auf das aquatische Ökosystem haben, wie zum Beispiel Artengemeinschaften, Nahrungsnetze oder die Fischbestände verändern. Quaggamuscheln filtrieren sehr effizent Plankton, gelöstes organisches Material und Sedimente aus dem Wasser. Das entzieht anderen Organismen Nährstoffe und macht das Wasser klarer und lichtdurchlässiger. Allerdings ernähren sich auch einige Fischarten wie Rotaugen oder Wasservögel von ihnen.
Die Autoren der Studie empfehlen, ein internationales Monitoring mit neuen Methoden wie beispielsweise der Umwelt-DNS (eDNA) und eine Strategie für ein multinationales Management der Muscheln zu entwicklen.
Die Quaggamuschel (Dreissena rostriformis bugensis) hat ein enormes Ausbreitungspotential. Die Muscheln heften sich mit Haftfäden an Pflanzen oder an harte Unterlagen wie Steine oder Holz. Da sie sich auch an Betonwänden oder Booten festsetzen, können sie erhebliche Schäden verursachen. Über Boote können sie von Gewässer zu Gewässer verschleppt werden.