Aquarium - Unterwasserwelt

Strukturreiche Aquarien machen Fische schlauer

Für einen Fisch ist überlebenswichtig zu lernen, wo sich was in seinem Lebensraum befindet. Zum Beispiel, an welchen Orten er Futter findet oder wo sich ein Feind aufhalten kann. Dabei muss er sich auch merken können, wie diese verschiedenen Orte im Raum angeordnet sind: Liegen sie nah beieinander oder weiter entfernt voneinander? (DePasquale et al 2020)

Man vermutet, dass es kognitiv anspruchsvoller ist, sich Orte zu merken, die nah beieinander liegen, als weiter voneinander entfernte Orte. Aus Studien ist bekannt, dass Laborfische wie Fische mehr Hirnzellen aufweisen und in Lernaufgaben besser abschneiden, wenn sie in mit Pflanzen und Verstecken angereicherten Aquarien gehalten werden (Strand 2010, von Krogh 2010, Salvanes 2013).

Nun hat sich in einer neuen Studie zum räumlichen Lernen gezeigt, dass Zebrafische (Danio rerio) aus angereicherten Bedingungen neue Futterstellen schneller fanden im Vergleich zur Kontrollgruppe aus strukturlosen Aquarien. Und dies unabhängig davon, wie weit die neuen Futterstellen von den Futterstellen entfernt lagen, die sie zuvor im Training kennengelernt hatten. Sie konnten sich also die neuen Orte auch gut merken, wenn sie sehr nah an den bekannten lagen und sich daher bezüglich der räumlichen Information nicht stark von den alten unterschieden.

Literatur

DePasquale, C., Armstrong, P., & Li, X. (2020). The influence of enrichment on spatial pattern separation in zebrafish (Danio rerio). Bios, 91, 31. (abstract)