Aquarium - Unterwasserwelt

Dominanz führt zu mehr Nachkommen

Soziale Beziehungen beeinflussen den Zugang zu wichtigen Ressourcen und haben Auswirkungen auf den Fortpflanzungserfolg (Paull et al, 2010).

Dominanzhierachien kommen in vielen gruppenlebenden Tieren vor und entscheiden über den Zugang zu Ressourcen wie zum Beispiel Fortpflanzungspartner. Der Rang innerhalb einer Hierarchie kann deshalb einen entscheidenden Einfluss auf den Fortpflanzungserfolg haben. Die Etablierung von Rangordnungen ist häufig mit aggressivem Verhalten verbunden.

In dieser Studie wurden bei männlichen und weiblichen Zebrafischen (Danio rerio) die Dominanzbeziehungen anhand von arttypischen aggressiven Verhaltenselementen untersucht. Es zeigte sich, dass es sowohl bei den Weibchen als auch den Männchen Dominanzbeziehungen gibt. Dominante Tiere beider Geschlechter waren sowohl grösser als auch aggressiver, und das aggressive Verhalten war bei Weibchen und Männchen ähnlich. Dominante Männchen hatten zudem einen höheren Fortpflanzungserfolg (totale Anzahl Nachkommen) als rangniedrigere Männchen. Die dominanten Weibchen hatten mehr Nachkommen, wenn sie sich mit dem dominanten Männchen paarten.

Energie in eine dominante Position in der Hierarchie zu investieren, scheint sich also bezüglich des Fortpflanzungserfolges bei beiden Geschlechtern auszuzahlen. Solche Erkenntnisse sind wichtig, wenn man soziale Systeme untersuchen und verstehen will.

Literatur

Paull, G. C., Filby, A. L., Giddins, H. G., Coe, T. S., Hamilton, P. B., & Tyler, C. R. (2010). Dominance Hierarchies in Zebrafish (Danio rerio) and Their Relationship with Reproductive Success. Zebrafish, 7, 109-117. (abstract)