Aquarium - Unterwasserwelt

Ohne Strukturen aggressiver und weniger fruchtbar

Die Aggressivität zwischen weiblichen Zebrafischen kann durch das Anbringen von künstlichen Strukturen reduziert werden. Fehlen derartige Strukturen, sind die Weibchen, die viele Aggressionen erleiden, weniger fruchtbar (Carfagini et al., 2009).

Anhaltender Stress kann einen Einfluss auf die Fortpflanzung haben und zum Beispiel die Fruchtbarkeit reduzieren. Eine Ursache für Stress kann die Aggressivität zwischen Artgenossen sein. Unter standardisierten Laborbedingungen werden Laborfische meist gruppenweise in kleinen Aquarien ohne Strukturen gehalten, so auch die oft als Versuchstiere verwendeten Zebrafische (Danio rerio). In der Aquarienhaltung bilden sie eine Rangordnung aus, wobei sich dominante Tiere gegenüber den rangniederen Artgenossen aggressiv verhalten können. Der natürliche Lebensraum von Zebrafischen sind vegetationsreiche kleine Süssgewässer, wo sie in kleinen Gruppen leben.

Nun hat sich bei einem mit Zebrafischen vom AB wild-Typ Stamm durchgeführten Versuch gezeigt, dass sich durch Plastikpflanzen, mit denen die standardisierten Laboraquarien angereichert werden, das aggressive Verhalten zwischen weiblichen Zebrafischen reduzieren lässt. Zudem war unter den üblichen standardisierten Laborbedingungen die Fruchtbarkeit derjenigen Individuen reduziert, die den meisten aggressiven Interaktionen ausgesetzt waren.

Die Autoren empfehlen daher, die Zebrafische in strukturierten Aquarien zu halten, vor allem wenn man sie in hoher Dichte hält oder mit aggressiven Stämmen arbeitet.

Literatur

Carfagnini, A. G., Rodd, F. H., Jeffers, K. B., & Bruce, A. E. E. (2009). The effects of habitat complexity on aggression and fecundity in zebrafish (Danio rerio). Environmental Biology Of Fishes, 86, 403-409.