Aquarium - Unterwasserwelt

Laborroutinen können stressig sein

Zebrafische reagieren auf das Behändigen mit Netzen mit einem deutlich erhöhten Spiegel des Stresshormons Cortisol (Ramsay et al, 2009).

Fische, die in menschlicher Obhut leben, werden immer wieder stressigen Situationen ausgesetzt, so zum Beispiel wenn man sie einengt, einfängt, behandelt oder transportiert. Laborfische wie Zebrafische müssen für Experimente häufig mit Netzen eingefangen werden, was eine Bedrohungssituation für die Fische darstellt und eine Stressreaktion (Anstieg von Stresshormonen) auslösen kann.

Zebrafische (Danio rerio), die für kurze Zeit (2 x 3min) in Netzen der Luft ausgesetzt wurden, zeigten eine deutliche Stressreaktion. Der Cortisolspiegel war 15 Minuten nach der akuten Stresssituation um das 6fache erhöht und senkte sich nach einer Stunde wieder auf das Niveau der Kontrolle. Möglicherweise unterscheiden sich die Stressreaktionen auch abhängig vom Alter der Fische.

Die Resultate zeigen, dass solche Routinehandlungen im Labor die Tiere beeinflussen. Wiederholter, länger andauernder Stress und Unterschiede in der Vorgehensweise zwischen Labors können sich auf die Resultate von Studien auswirken und zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

Literatur

Ramsay, J. M., Feist, G. W., Varga, Z. M., Westerfield, M., Kent, M. L., & Schreck, C. B. (2009). Whole-body cortisol response of zebrafish to acute net handling stress. Aquaculture, 297, 157-162. (abstract)